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JO ZANDER

Holy Cacao
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Jo Zander gründete die Holy Cacao Kakaofabrik im Jahr 2009 in der Region Har (Hügel von) Hebron, nur wenige Minuten von Hebron entfernt. Jo kommt ursprünglich aus New Jersey und war Bäckerin in der vierten Generation.
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Ein bisschen vom Guten: Die Geschichte von Jo Zander

by anna | 2017-04-03 10:25:53

Jo Zander, Gründer der Schokoladenfabrik „Holy Cacao“ bei Hebron, ist einer von nur wenigen Dutzend Herstellern auf der ganzen Welt, bei dem von der Bohne bis zum Schokoriegel alles selbst hergestellt wird. Er sieht seine Arbeit als Verwirklichung eines großen Gebotes im Judentum: Verbessere die Welt.

Was ist Ihre Verbindung zur Schokolade, wie sind Sie dazu gekommen, eine Schokoladenfabrik zu gründen?

Meine Verbindung zur Schokolade ist sowohl alt als auch neu. Mein Großvater war Bäcker, und ich habe als Kind für ihn gearbeitet. Ich mochte damals keine Schokolade, ich mochte überhaupt keine Süßigkeiten, aber dort lernte ich, Dinge von Grund auf herzustellen.

Dann ging ich auf die Uni und studierte Ingenieurwesen, was ich nicht wirklich spannend fand. Ich habe ein bisschen in diesem Bereich gearbeitet, und nach drei Jahren war ich durch, ich konnte das nicht mehr weitermachen. Also verließ ich den Ingenieurbereich und ging auf die Kochschule, und dort entdeckte ich die Schokolade für mich wieder. Es war zu einer Zeit, als es in Amerika nur fünf Firmen gab, die Schokolade aus der Bohne herstellten, und eine davon war in Denver, Colorado, wo ich lebte. Ich rief dort an und fragte, ob ich vorbeikommen könnte, um mir die Produktion anzuschauen. Ich war überwältigt vom Geruch, von den Bohnen… Sie stellten eine sehr bittere Schokolade her, und es gab Geschmacksrichtungen, die ich bei Schokolade noch nie gesehen hatte. Das war etwas wirklich Faszinierendes, von dessen Existenz ich nicht einma gewusst hatte.

Also hast du entschieden, dass du die sechste Schokoladenfirma gründen würdest?

Im Grunde genommen, ja. Aus dieser anfänglichen Aufregung entwickelte sich dieser Prozess der Entdeckung von allem Möglichen – Dem Baum, dem Wachstumsprozess, der Ernte, der Verarbeitung.
Es gab keinen Ort, an dem man all diese lernen konnte.

Die Industrie gab es einfach nicht. Es gab einen Online-Diskurs von Liebhabern, mich eingeschlossen, darüber, wie man Maschinen zur Herstellung von Schokolade baut könnte. Um die Bohne in Schokolade zu verwandeln, braucht es viel Energie. Du musst die Größe der Bohne bis zu 100 Mal reduzieren, und es gibt keine einzelne Maschine, die das kann, man braucht mehrere. Wir (ich und mein Partner) begannen, meine eigenen Maschinen zu bauen. Unser erster Röster war ein 10 Jahre alter Trockner.
In dieser Zeit haben wir viel experimentiert und entdeckt, und so ist das Unternehmen auf die Beine gekommen, und dank G’tt konnten wir einige Jahre später Maschinen kaufen, die uns auf die nächste Stufe brachten, was die Produktionskapazität betrifft: Wir bauen Bohnen in Südamerika an, also kontrollieren wir den gesamten Prozess, wir wissen genau, was in die von uns hergestellte Schokolade gelangt. Wir importieren auch Bohnen aus anderen Ländern wie Papa Neuguinea, Madagaskar und Venezuela.

Warum hast du dich entschieden, dich in der Gegend von Hebron niederzulassen?

Einer meiner Freunde lud mich einmal ein, diesen Ort zu besuchen, als ich in einer Jeschiwa in Gusch Etzion studierte. Während ich fuhr, dachte ich – das ist zu weit weg, es gibt zu viele Araber, es fühlt sich nicht an, als könnte ich hier jemals leben… Aber als ich auf dem Hügel ankam, offenbarte sich die gesamte Aussicht, ich konnte das Tote Meer sehen. Es passiert hier nicht jeden Tag, aber an diesem Tag war die Luft kristallklar. Und ich dachte mir, diese Aussicht will ich für den Rest meines Lebens genießen. Damals konnte ich noch nicht wissen, dass ich von der Gemeinschaft hier so viel Liebe und Unterstützung bekommen würde – das gibt mir so ein warmes und schönes Gefühl. Und die Tatsache, dass wir nur 5 Minuten von Hebron, von Avraham Avinu (Abraham, unserem Vater) entfernt waren, ist so überwältigend.

Ist es schwierig, hier einen Betrieb zu haben?

Sehr schwierig. Jedes Mal, wenn wir eine Lieferung erwarten, ist es sehr schwierig, jemanden davon zu überzeugen, in diese Gegend zu liefern. Aber es bereitet mir große Freude, Menschen hier her zu bringen.

Warum hast du dich überhaupt entschieden, dich außerhalb der „grünen Linie“ in Judäa niederzulassen?

Ehrlich gesagt, sehe ich den Unterschied zwischen diesem Teil der Linie und oder anderen Teilen der Linie nicht. Ich unterscheide nicht in Bezug auf die Sicherheit, und ich betrachte dieses Land als Teil des Landes Israel. Das ist das Land Avraham, das Land Davids. Es gibt so viel jüdisches Blut in diesem Land, seit Tausenden von Jahren! Ich habe eine persönliche Verbindung zu Maarat HaMahpela (die Höhle der Patriarchen in Hebron), etwas in meiner Seele verbindet viel mit diesem Ort, mehr als mit der Klagemauer. Dies ist das Land, das körperliche Arbeit erfordert, wie etwa die Herstellung von Olivenöl aus Oliven, die hier seit Jahrtausenden betrieben wird. Das ist unsere Aufgabe. Meine Aufgabe ist es, die Welt jeden Tag ein wenig süßer zu machen. Das ist es, was G’tt uns gegeben hat. Man kann sich diesen Ort ansehen und ihn für dunkel, und bitter und unangenehm halten, aber wir sind immer auf der Suche nach einem kleinen Funken Gutem, denn das ist eigentlich alles, was wir brauchen.

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